GGEW stellt Jahresabschluss 2024 vor: Herausforderndes Jahr als Triebfeder für die digitale Transformation und Investitionen in Zukunft

Bergsträßer Energieversorger stellt sich digitaler auf.

Christine Klein, Bürgermeisterin der Stadt Bensheim und Aufsichtsratsvorsitzende der GGEW AG, blickt mit Carsten Hoffmann, Vorstand der GGEW AG, auf den digitalen Jahresbericht des Bergsträßer Energieversorgers.
Christine Klein, Bürgermeisterin der Stadt Bensheim und Aufsichtsratsvorsitzende der GGEW AG, blickt mit Carsten Hoffmann, Vorstand der GGEW AG, auf den digitalen Jahresbericht des Bergsträßer Energieversorgers.

Bensheim. Die GGEW AG stellt ihren Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2024 vor. Neben einer planmäßigen Ausschüttung an die Anteilskommunen steht weiterhin der Ausbau der erneuerbaren Energien im Fokus des Bergsträßer Energieversorgers. Doch der Vorstand gibt sich auch selbstkritisch: Zentral für eine zukunftssichere, strategische Ausrichtung seien Investitionen in die Digitalisierung und Prozessoptimierung sowie die allgemeine Kundenzufriedenheit.

Solider Umsatz, steigende Mitarbeiterzahlen, verlässliche Ausschüttung – aber ein „schwieriges Jahr“

Mit einem Umsatz von 234,3 Mio. Euro kann das Unternehmen weiterhin auf ein solides Geschäft zurückblicken. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Anteilskommunen der GGEW AG: „Mit vier Millionen Euro schüttet die GGEW AG in diesem Jahr planmäßig und verlässlich an die Kommunen aus“, berichtet Carsten Hoffmann, Vorstand des Versorgers. „Damit zeigen wir – GGEW ist der starke Partner der Städte und Kommunen in unserer Region. Unsere regionale Verwurzelung geht Hand in Hand mit einer großen Verantwortung, der wir heute wie auch morgen gerecht werden wollen.“ Dies zeige sich nicht nur in den Zahlen, sondern auch im jahrelangen Engagement – gerade bei kulturellen Veranstaltungen oder im Vereinsleben. „Zeitgleich ist der GGEW-Konzern ein beliebter Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb. Mit 331 Mitarbeitenden sichert das Unternehmen zukunftssichere Arbeitsplätze in der Region. Insgesamt beschäftigt der gesamte Konzern inzwischen 375 Menschen – überwiegend aus dem Kreis Bergstraße und den Nachbarregionen. Dennoch hält Hoffmann fest: „Das Jahr 2024 war ein herausforderndes Jahr für die GGEW AG.“ Gründe dafür sieht er insbesondere in der immer stärker werdenden Konkurrenz durch digitale Energieanbieter. Dies sei eine massive Herausforderung, vor der die gesamte Energiebranche stehe, nicht nur GGEW. Lokal verwurzelte Energieversorger müssten sich dem bundesweiten Wettbewerb stellen, die Wettbewerbssituation habe sich sehr stark geändert.

Mission Energiewende – 243.645.518 Kilowattstunden Grünstrom

Auch im Jahr 2024 konnte GGEW neue Meilensteine in Sachen Energiewende erreichen: Mit der Übernahme des „Innovationsparks“ in Wald-Michelbach steigt die Erzeugungsleistung der eigenen EE-Anlagen um weitere 4,68 Megawattpeak Leistung. Die Anlage hält mit 5,8 Megawattstunden zudem den größten Batteriespeicher der Region bereit. Darüber hinaus wurde der Solarpark Lampertheim mit einer Leistung von 6,17 MWp zum Ende des Jahres errichtet.  Zum Stichtag, dem 31. Dezember 2024, produzierten 43 Solarparks und 45 Windparks grüne Energie für den Energiekonzern. Mit den im Jahr 2024 produzierten 243.645.518 Kilowattstunden Grünstrom konnten 81.215 Haushalte rechnerisch mit klimafreundlichem Strom versorgt und somit 146.187 Tonnen CO2 eingespart werden. „Besonders freut uns, dass wir – so zeigt das Beispiel der Photovoltaik-Freiflächenanlage ‚Im Bruch‘ in Lampertheim – auch verstärkt Synergien mit regionalen Partnern nutzen konnten. Die Zusammenarbeit mit den Partnern in dem Projekt in Lampertheim oder auch in Wald-Michelbach zeigen auf, wie wertvoll gemeinsame Projekte für das Erreichen der Klimaziele sind“, findet Florian Grob, Bereichsleiter Erneuerbare Energien bei GGEW.

E-Ladeinfrastruktur wächst 

Auch in der Elektromobilität geht es voran. Der Energieversorger betreibt inzwischen 200 Ladepunkte im Kreis Bergstraße. „Städte wie Zwingenberg verfügen damit über ein Ladenetz, das mit Großstädten vergleichbar ist“, betont Hoffmann. Ziel sei es, die Infrastruktur bedarfsorientiert weiter auszubauen.

Kundenzufriedenheit im Fokus

Selbstkritisch zeigt sich der Vorstand hingegen beim Thema Kundenzufriedenheit. Auch weiterhin seien die Auswirkungen der Energiekrise zu spüren: Die Nachwehen der Krise parallel zur Fusion sowie der gesetzlichen Änderungen wie die Preisbremsen oder die Dezemberhilfen, die für die eingespielten Prozesse vieler Versorger zur Zerreißprobe wurden – oft zulasten der Kundenzufriedenheit, was sich zum Teil auch langfristig auf das Image ausgewirkt hat. „Das waren sicher Faktoren, die zu einer Unzufriedenheit führten – doch mittlerweile haben wir das Jahr 2025. Diese Gründe können wir heute nicht mehr gelten lassen“, macht Hoffmann klar.

Ausblick: Effizienter, kundenorientierter und digitaler

Man setze stattdessen auf einen groß angelegten internen Veränderungsprozess. Die GGEW AG soll digitaler werden, konkurrenzfähiger im digitalen Energievertrieb. Die internen Prozesse sollen verschlankt und die allgemeine Arbeitsweise effizienter gestaltet, der digitale Vertrieb datengetriebener und serviceorientierter werden. „Derzeit sind alle Prozesse auf dem Prüfstand“, berichtet Hoffmann. Mit dem Start der unternehmensweiten Digitalstrategie will GGEW noch einen Schritt weiter gehen: Die Digitalstrategie treibt nicht nur datenbasierte Service-Optimierungen voran, sondern legt auch die Basis für ganz neue, innovative Geschäftsmodelle. Das Ziel sei klar: Die eigenen Stärken sollen unterstrichen und gefördert, das Kerngeschäft optimiert und damit die Kundenzufriedenheit verbessert werden. Gleichzeitig soll mit neu erschlossenen Geschäftsfeldern das Fundament gestärkt und verbreitert werden.

„Die bisher angestoßenen Projekte haben schon erste Ergebnisse gebracht. Insgesamt bin ich überzeugt, dass die GGEW und damit die gesamte Region Bergstraße von der Digitalstrategie profitieren wird“, schließt Hoffmann.

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