Ab wann lohnt sich der Heizungstausch im Altbau?

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Viele Hausbesitzerinnen und -besitzer fragen sich: „Ab wann lohnt sich der Heizungstausch im Altbau?“

Als etablierter Energieversorger mit Heiz- und Wärmeangeboten begleiten wir regelmäßig Kundinnen und Kunden bei dieser Entscheidung. Alte Heizungen können teuer, ineffizient und manchmal gesetzlich nicht mehr zulässig sein. Wir erklären, wann der richtige Zeitpunkt ist, welche gesetzlichen Vorgaben Sie kennen sollten und wie Förderungen Ihre Entscheidung erleichtern.

Compress 5800i / 6800i AW Bosch Wärmepumpe Außeneinheit vor Haus
Foto: Bosch

1. Warum sich ein Heizungstausch auch im Altbau lohnt

In vielen Altbauten sind Heizungen im Einsatz, die bereits mehr als 20 Jahre alt sind. Diese Systeme verbrauchen viel Energie, verursachen hohe Emissionen und bringen oftmals nicht mehr die gewünschte Leistung. Ein Austausch kann sich gleich mehrfach lohnen:

  • Finanziell lohnt sich ein Tausch, denn neue Heizsysteme wie Wärmepumpen erreichen im Altbau Jahresarbeitszahlen von 2,4–3,1 (Luft) bzw. 3,0–3,7 (Erdwärme) (UBA). Das heißt: Aus 1 kWh Strom werden 2,5–3,5 kWh Heizwärme – ein echter Unterschied für Ihre Energiekosten.
  • Ökologisch leisten moderne Heizungen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, denn sie  stoßen deutlich weniger CO₂ aus.
  • Komfort dank leiserer, zuverlässigerer und gleichmäßigerer Wärme im Haus.

2. Ab wann lohnt sich der Heizungstausch im Altbau wirklich?

Eine pauschale Antwort dazu gibt es nicht. Allerdings sollten Sie auf diese Zeichen achten:

  • Alter der Heizung: Ab 20 Jahren sollte geprüft werden, ob ein Austausch wirtschaftlich sinnvoll ist. Heizungen über 30 Jahre sind laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) sogar oft austauschpflichtig. (GEG-Info.de)
  • Häufige Reparaturen: Steigende Wartungs- und Instandhaltungskosten sprechen dafür, früher zu handeln. Für ältere Heizungsmodelle ist es außerdem oft schwierig, noch passende Ersatzteile zu erhalten.
  • Hohe Energiekosten: Wenn die Heizkostenrechnung jährlich steigt, ist der Umstieg auf eine effizientere Lösung eine Investition, die sich amortisiert.
  • Gebäudestandard: Besonders im Altbau lohnt es sich, Heizung und Dämmung zusammen zu denken – nur so entfaltet ein neues System sein volles Einsparpotenzial.

In unsanierten Altbauten können ineffiziente Heizungen deutlich höhere Kosten verursachen als moderne Anlagen. Ein effizienter Tausch kann die Kosten spürbar senken.

Heizung: Wann der Tausch sinnvoll ist

Trifft einer der folgenden drei Punkte auf Sie zu? Dann ist ein Heizungstausch sinnvoll.

  • Gesetzlich vorgeschrieben für Kessel, die älter als 30 Jahre sind.
  • Wirtschaftlich sinnvoll bei hohen Reparaturkosten oder ineffizientem Verbrauch.
  • Zukunftssicherheit relevant. Der Umstieg auf effizientere Technologien, die erneuerbarer Energien nutzen, ist dank Fördermitteln attraktiv.

Unser Tipp: Prüfen Sie, wie hoch Ihre Heizkosten momentan sind und setzen Sie diese ins Verhältnis zu einer neuen Heizung.

3. Heizungstausch: Staatliche Förderungen 2025

Der Staat unterstützt den Umstieg auf effizientere Heiztechnik. Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sind Zuschüsse bis zu 70 % möglich (BMWK). Damit wird der Heizungstausch im Altbau finanziell deutlich attraktiver.

Fördermittel des Bundes im Überblick

Aktuelle Informationen zur Heizungsförderung der KfW

Wir empfehlen, die Förderbedingungen individuell zu prüfen. In vielen Fällen lässt sich der Eigenanteil erheblich reduzieren und so die Amortisationszeit deutlich verkürzen.

4. Welche Heizsysteme sind im Altbau sinnvoll?

Die Entscheidung hängt stark vom Zustand des Gebäudes ab:

  • Wärmepumpen sind die klimafreundlichste Lösung, besonders wenn die Dämmung stimmt oder nachgerüstet wird.
  • Gas-Brennwertheizungen eignen sich als Übergangstechnologie, wenn ein kompletter Umstieg aktuell noch nicht möglich ist.
  • Hybridheizungen (z. B. eine Kombination aus Wärmepumpe und Gas) sind eine flexible Lösung für Altbauten, die Schritt für Schritt modernisiert werden.
  • Pelletheizungen sind interessant für Eigentümer, die eine komplett unabhängige Wärmeversorgung wünschen und genügend Lagerfläche haben.

Einen noch dezidierteren Überblick über die unterschiedlichen Heizsysteme liefert die Verbraucherzentrale: Neue Heizung – welche ist die Richtige?

Zukünftige Anforderungen: 15 % erneuerbare Energien ab 2029

Der Gesetzgeber verlangt, dass neu installierten Gas- oder Ölheizungen ab dem 1. Januar 2029 mindestens 15 % erneuerbare Energien (z. B. Biogas, Wasserstoff oder andere klimaneutrale Gase) beigemischt werden müssen.

Dieser Anteil steigt später weiter an: ab 2035 sind 30 %, ab 2040 sogar 60 % verpflichtend.

Für Eigentümer bedeutet das: Wer eine neue Gas- oder Ölheizung plant, sollte jetzt prüfen, ob die technische Voraussetzungen für diese Beimischung gegeben sind, oder ob ein direkter Systemwechsel (z. B. auf Wärmepumpe, Hybrid) sinnvoller ist.

Als Energieversorger sehen wir in Projekten immer wieder: Eine pauschale Empfehlung gibt es nicht – entscheidend ist die Kombination aus Gebäudebestand, Budget und Zukunftsplänen.

5. Praktische Tipps für Altbaubesitzer

Sie wollen Ihre Heizung tauschen? Dann empfehlen wir gemäß der folgenden Schritte vorzugehen:

  1. Verbrauch einordnen: Ist der Energieverbrauch Ihrer Heizung zu hoch? Finden Sie es heraus: Heizcheck durchführen
  2. Energieberatung nutzen: Sie zeigt, welche Maßnahmen in Ihrem Gebäude am meisten bewirken. Beratungsstelle finden
  3. Fördermöglichkeiten früh prüfen: Wer Förderanträge rechtzeitig stellt, vermeidet Verzögerungen und spart bares Geld. Fördermöglichkeiten des Bundes prüfen
  4. Sanierungsmaßnahmen kombinieren: Ein Heizungstausch entfaltet die größte Wirkung, wenn auch Dämmung oder Fenster modernisiert werden.
  5. Langfristig denken: Die Entscheidung sollte nicht nur für die nächsten Jahre, sondern für die kommenden Jahrzehnte passen.

6. Häufige Fragen zum Thema Heizungstausch im Altbau

Ab wann lohnt sich der Heizungstausch im Altbau konkret?

Ab etwa 20 Jahren Betriebszeit lohnt sich eine Prüfung. Wenn die Anlage älter als 30 Jahre ist, greift in vielen Fällen die Austauschpflicht.

Lohnt sich eine Wärmepumpe im Altbau?

Ja – je nach Dämmung und Heizsystem können spürbare Einsparungen erzielt werden (UBA-Daten).

Welche Förderung kann ich 2025 nutzen?

„Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sind Basiszuschüsse bis zu 70 % möglich. Je nach Maßnahme können zusätzliche Boni die Förderung erhöhen (BMWK).

Was ist besser im Altbau: Wärmepumpe oder Gas?

Das kommt auf Ihr Gebäude an. Bei guter Dämmung und großen Heizflächen lohnt sich die Wärmepumpe. Wenn diese Voraussetzungen fehlen, ist eine Hybridlösung oder eine Übergangs-Gas-Brennwertheizung sinnvoll.

7. Fazit: Ab wann lohnt sich der Heizungstausch im Altbau?

Ab wann lohnt sich der Heizungstausch im Altbau? – Die Antwort hängt von Alter, Effizienz und Zukunftsfähigkeit Ihrer aktuellen Anlage ab. Spätestens, wenn Ihre Anlage gesetzlich betroffen ist, sollten Sie handeln. Aber auch vorher kann sich ein Wechsel lohnen, um Reparaturkosten zu vermeiden oder aktuelle Förderungen zu nutzen.

Klar ist: Wer rechtzeitig modernisiert, spart Heizkosten, erhöht den Komfort und erfüllt schon heute die Anforderungen von morgen.

Gerne begleiten wir Sie dabei: von der ersten Beratung bis zur Umsetzung. So stellen Sie Ihre Wärmeversorgung zukunftssicher auf und investieren klug in Ihr Zuhause.

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Quellen des Beitrags:

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