
Müllsammelaktion im Stadtpark
Jahrespraktikanten der GGEW AG organisieren mit Schülerinnen und Schülern Müllsammel-Aktion.
Mit neuer Digitalstrategie schafft GGEW die Grundlage für datenbasierte Services, vernetzte Geschäftsmodelle und eine kundenzentrierte Energiewelt.
Bergstraße. Die Energiebranche ist im Wandel. Mit der Energiewende haben die Versorger und Erzeuger ein Jahrhundertprojekt vor der Brust, bei dem bereits einige Meilensteine erreicht wurden. Damit einher gehen jedoch weitere Vorhaben, die essenziell dafür sind, dass die Energieversorger von heute auch in Zukunft Bestand haben. Die GGEW AG – bereits heute Vorreiterin im Bereich erneuerbare Energien – setzt mit der Entwicklung und Umsetzung einer umfassenden Digitalstrategie ein weiteres zukunftsweisendes Zeichen. Sie etabliert damit einen zentralen strategischen Baustein, der als Fundament für alle daraus abzuleitenden Maßnahmen dient. Eine Schlüsselrolle in diesem Transformationsprozess übernimmt Sherin Seckler, Digital Transformation Managerin der GGEW AG.
Vom Energieversorger zum digitalen Orchestrator
Die Geschäftsfelder der Energieversorger haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt: Das Kerngeschäft ist hart umkämpft. Regionale Präsenz ist längst nicht mehr das wichtigste Argument für Kundinnen und Kunden. Das Zielbild von GGEW: Das klassische Versorgermodell soll weiterentwickelt werden. In einem digitalen Energie-Ökosystem werden künftig individuelle Prosumer-Modelle realisierbar sein. „Nicht nur der Energiebezug, sondern auch der tatsächliche Verbrauch wird messbar. Dieser lässt sich mit Daten dynamischer Tarife verknüpfen, wodurch sich Lastspitzen gezielt steuern lassen“, erklärt Sherin Seckler, Digital Transformation Managerin bei der GGEW AG. „Wir werden uns nicht von den Innovationen anderer treiben lassen, sondern proaktiv handeln und eigene Innovationen vorantreiben.“ Dazu sei insbesondere ein zentralisiertes und sauberes Datenmanagement eine wichtige Grundlage für alles, was folgt. Der Schlüssel liege in der konsequenten Vernetzung von Daten, Technologie und Prozessen. Digitalisierung sei kein isoliertes Thema – sondern müsse tief in das Geschäftsmodell von GGEW integriert werden. Dabei seien nicht nur neue Geschäftsfelder von Interesse, auch Bestandsprozesse werden neu evaluiert und optimiert, um die Kundenzufriedenheit langfristig zu stärken.
Von Automatisierung bis Anomalie-Erkennung: KI schafft neue Effizienzpotenziale
Ein besonderes Augenmerk liege auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning. Seckler erläutert: „KI ist kein Selbstzweck. Sie hilft uns, Verbrauchsmuster zu analysieren, Netze zu stabilisieren, Services zu personalisieren und interne Prozesse zu automatisieren. Unsere Machine-Learning-Modelle werden künftig Prognosen liefern, Anomalien erkennen, dynamische Tarife unterstützen und operative Entscheidungen verbessern – in Echtzeit, skalierbar und kundenorientiert.“ Doch der Anspruch geht über Technologie hinaus: Die GGEW der Zukunft denke in Systemen – nicht in Silos. Das bedeutet auch, dass sich eine Organisation grundsätzliche strategische Fragen stellen müsse: „Wir prüfen ganz bewusst, ob und wie ein digitales Energie-Ökosystem – mit eigenen Plattformen, datenbasierten Services und Partnernetzwerken – realisierbar ist“, verrät Seckler. „Wir wägen Chancen und Risiken ab, evaluieren Partner und Technologien, denken Geschäftsmodelle weiter und beziehen wirtschaftliche wie regulatorische Aspekte ein“, ergänzt Carsten Hoffmann, Vorstand der GGEW. „Noch bauen wir kein Ökosystem – aber wir nehmen es ins Visier. Und wir glauben: Wer seine Position halten will, muss heute beginnen, vernetzt zu denken.“ Klar für den Vorstand der GGEW ist, dass die digitale Transformation nicht das Ziel, sondern die Grundvoraussetzung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit sei.
Mitarbeitende wachsen mit
Entscheidend für den Erfolg der Digitalstrategie sei zudem die Einbindung der Mitarbeitenden. „Wir nehmen unsere Kolleginnen und Kollegen von Anfang an mit – über interne Kommunikation und bereichsübergreifende Workshops, wie zuletzt zum Thema KI“, berichtet Seckler. Daraus seien bereits erste Teilprojekte entstanden. Natürlich gebe es auch kritische Stimmen. „Digitalisierung und KI wecken nicht nur Begeisterung – darum leisten wir gezielt Aufklärungsarbeit“, erklärt Seckler. Wichtig sei es, Veränderungen transparent zu begleiten und durch Weiterbildungsangebote abzusichern. Die GGEW setze auf eine nachhaltige Digitalisierung, bei der Mensch und Technik gemeinsam wachsen. Jedoch sei die Motivation bei den meisten Beteiligten bereits sehr hoch. Dennoch müsse man ehrlich sein und sagen, dass sich die Arbeit mittelfristig verändern werde: Interne Prozesse sollen optimiert werden, Automation soll dort vorangetrieben werden, wo es möglich ist. Hier ergeben sich, kombiniert mit sinnvollen Weiterbildungsmaßnahmen, ganz neue Aufgabenprofile, die kein Risiko, sondern eine Chance für die Mitarbeitenden bieten. „Geht unser Plan auf, werden wir als noch resilienteres und wettbewerbsstarkes Unternehmen aus diesem Transformationsprozess hervorgehen“, stellt Seckler in Aussicht.
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