GGEW UND ENERGIERIED STARTEN IN GEMEINSAME ZUKUNFT

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Fusion der beiden südhessischen Energieversorger wird vollzogen
Frank Kaus, Geschäftsführer der ENERGIERIED GmbH & Co. KG; Gottfried Störmer, Bürgermeister von Lampertheim und Aufsichtsratsvorsitzender der ENERGIERIED GmbH & Co. KG; Christine Klein, Bürgermeisterin von Bensheim und Aufsichtsratsvorsitzende der GGEW AG; Carsten Hoffmann, Vorstand GGEW AG; Foto: GGEW AG / Kling Media

Bensheim/Lampertheim. Jetzt ist es spruchreif: Die Fusion der GGEW AG mit Sitz in Bensheim und der ENERGIERIED GmbH & Co. KG aus Lampertheim wird zum 1. August 2023 umgesetzt. Die entsprechenden Verträge hierfür wurden am 25. Juli 2023 unterzeichnet.

„Das ist ein historischer Meilenstein für die Energieversorgung in Südhessen. Gemeinsam können wir die immensen Herausforderungen in der Energiewirtschaft besser meistern.  Wir bündeln damit unsere Kräfte, stärken unsere Position im wettbewerbsintensiven Energiemarkt und bringen der Energiewende sowie dem Glasfaserausbau einen starken Schub. Die Fusion mit der ENERGIERIED ist für uns auch ein klares Bekenntnis zur Region Südhessen und zeigt unsere regionale Verbundenheit“, erklärt Carsten Hoffmann, Vorstand GGEW AG. Zwischen der Richtungsentscheidung in den beiden Aufsichtsräten bis zur Zustimmung in sämtlichen sieben Gesellschafterkommunen vergingen in einem vertrauensvollen Prozess nur rund 6 Monate. „Das ist im deutschen Energiemarkt einzigartig“, so Hoffmann.

Frank Kaus, Geschäftsführer der ENERGIERIED GmbH & Co. KG, betont: „Die Fusion von GGEW und ENERGIERIED ist das Ergebnis einer strategischen und zukunftsweisenden Entscheidung beider Unternehmen, ihre Ressourcen und ihre Expertise zu vereinen. Dadurch entsteht ein innovativer und zukunftsfähiger Energiedienstleister, der seinen Kunden ein breites Spektrum an attraktiven Produkten und Dienstleistungen anbieten kann und die Versorgungssicherheit weiter gewährleistet und optimiert.“

Die kommunalen Anteilseigner der beiden Energieversorger stehen voll hinter der Fusion. Christine Klein, Bürgermeisterin von Bensheim und Aufsichtsratsvorsitzende der GGEW AG, hebt hervor, dass der Zusammenschluss die interkommunale Zusammenarbeit weiter stärkt. „Auch nach der Fusion bleibt das Unternehmen vollständig in kommunalem Besitz, mit einer klaren regionalen Verwurzelung und Wertschöpfung für die Menschen in der Region“, so Klein, die allen Beteiligten für transparente Prozesse, Gespräche auf Augenhöhe und Entscheidungen unter Gleichberechtigten dankt. Gottfried Störmer, Bürgermeister von Lampertheim und Aufsichtsratsvorsitzender der ENERGIERIED GmbH & Co. KG: „Wir schaffen mit dem Zusammenschluss ein Stückweit Sicherheit in unsicheren Zeiten. Es entsteht ein neuer Player, der stärker am Markt agieren kann. Davon profitieren am meisten die Kundinnen und Kunden.“

Das zukünftige, gemeinsame Unternehmen ist dann die GGEW AG mit Hauptsitz in Bensheim. Juristisch gesehen handelt es sich um eine sogenannte Anwachsung der ENERGIERIED auf die GGEW. Die ENERGIERIED bleibt aber als Produktmarke vorerst weiterhin bestehen und wird als „eine Marke der GGEW AG“ weitergeführt. Der Standort am Wilhelm-Herz-Ring in Lampertheim bleibt bestehen und bietet weiteres Potenzial. Die Arbeitsplatzsicherheit hat im Zuge der Fusion eine hohe Bedeutung: Es wird im Zusammenhang mit der Fusion keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Es ist sogar der Aufbau zusätzlicher Arbeitsplätze im Zuge des Wachstums in den Geschäftsfeldern der gemeinsamen Gesellschaft geplant. Der Geschäftsbereich Wasser der ENERGIERIED wird von der Fusion ausgenommen und in die neu zu gründende Gesellschaft WASSERRIED GmbH & Co KG überführt, deren alleinige Gesellschafter die Stadt Lampertheim und die Stadt Bürstadt sein werden.

Durch die Bündelung der Kräfte werden Synergieeffekte und Größenvorteile erzielt, die zu Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen führen. Dazu zählen beispielsweise Preisvorteile bei der Beschaffung von Material und Dienstleistungen und die Reduzierung von Lizenzkosten. „Dadurch erhalten wir die Möglichkeit für Wachstum und können die Angebote für unsere Kundinnen und Kunden noch attraktiver gestalten“, betont Carsten Hoffmann.

Frank Kaus, derzeit noch Geschäftsführer bei der ENERGIERIED, wird auch künftig eine wichtige Führungsrolle einnehmen. Die Geschäftsleitung der GGEW AG wird mit ihm um einen Prokuristen erweitert, der für Konzessions- und Kommunalmanagement sowie für kommunale Wärmekonzepte verantwortlich ist und die GGEW AG auch in Verbänden vertritt. Gleichzeitig hat er die Funktion des Standortleiters in Lampertheim inne und übernimmt die Geschäftsführung der WASSERRIED. Der Vorstand der GGEW AG bleibt mit Alleinvorstand Carsten Hoffmann unverändert.

Die Integration der beiden Unternehmen wird in den kommenden Monaten weiter vorangebracht. Für die Kundinnen und Kunden der GGEW AG bleibt alles wie gehabt, sie müssen nichts unternehmen. Die Kunden der ENERGIERIED werden weiterhin aus Lampertheim persönlich betreut. Über die Unternehmensänderung werden alle Kunden und Geschäftspartner der ENERGIERIED schriftlich informiert.

„Mit der Fusion wird auch ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg Richtung Klimaneutralität erreicht. Der Solarpark Lampertheim, der voraussichtlich im Sommer 2024 gebaut wird, kann hierfür als Leuchtturmprojekt gesehen werden“, betont Hoffmann. Mit dieser Freiflächenanlage können künftig rechnerisch rund 2.100 Haushalte mit klimafreundlichem Strom versorgt werden.

„Alles in allem wird für die beteiligten Kommunen durch die Fusion eine Wertsteigerung erreicht. Und das kommt allen Menschen in der Region zugute“, so GGEW-Vorstand Carsten Hoffmann.

Zum Hintergrund
Die GGEW AG ist seit 2002 an der ENERGIERIED GmbH & Co. KG beteiligt und hält einen Anteil von 34,5%. Die anderen Anteile liegen bei der Stadt Lampertheim (40,4%) und der Stadt Bürstadt (25,1%). In der damaligen Überkreuzbeteiligung (die Stadt Lampertheim ist im Gegenzug zu rund 4% an der GGEW AG beteiligt) sowie in einem Konsortialvertrag von 2002 wurde die Kooperation beider Unternehmen ausdrücklich vertraglich verankert.